Rudolf Wächter

Die Porzellanmalerei nahm ihren Anfang bereits 1893 in Hüttensteinach in Sachsen. Rudolf Wächter übersiedelte 1919 von Hüttensteinach nach Kirchenlamitz in Oberfranken. Bei Rudolf Wächter wurde ausschliesslich Weissware bezogen und dekoriert. Das belegen auch die ausschliesslich in überglasur angebrachten Fabrikmarken. Wächter bezog überwiegend sein Weissporzellan aus der in Kirchenlamitz Winterling ansässigen Porzellanfabrik Schaller & CO. Nachfolger, dass zu dieser Zeit bereits zum Winterling Konzern gehörte (2000 erloschen). In einem Adressbuch der Keramischen Industrie von 1925 heisst es, dass die Porzellanmalerei, Artikel mit Ansichten und Silberdekorationen überwiegend Exportartikel produzierte. Neben dem Inhaber Rudolf Wächter war Franz Schaller Direktor.

Das Sortiment wurde ab 1930 erheblich erweitert: Tee- Kaffeeservice, Mokkaservice, Gebrauchgeschirre aller Art, Lüsterdekore und Ansichten Malereien. 1930 waren in der Porzellanmalerei 70 Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahre 1938 wurde Franz Schaller zum Mitinhaber. Rudolf Wächter präsentierte sich ab 1939 als Porzellanmanufaktur, Kirchenlamitz, Bayerische Ostmark. Nach dem II. Weltkrieg war Franz Schaller und die Witwe Fanny Wächter als Inhaber aufgeführt. 1961 verstarb Fanny Wächter und Franz Schaller war alleiniger Inhaber der Porzellanmanufaktur. 1974 wurde Rudolf Wächter, Porzellanmanufaktur geschlossen. Die Mitarbeiter wurden teilweise übernommen durch die Porzellanfabrik Winterling (Kirchenlamitz), Heinrich Winterling (Marktleuthen) und Heinrich Selb.

PORZELLANMANUFAKTUR WÄCHTER & FÜRBRINGER

Am 24.Oktober 1913 wurde durch den Prokuristen Erhard Fürbringer eine Konzession zur Errichtung einer Porzellanfabrik an die Stadt Kirchenlamitz gestellt. Viele Bürger der Stadt Kirchenlamitz hatten aufgrund der nur in Teilen ausgeprägten Industrie Arbeit in den angrenzenden Städten Marktleuthen, Röslau und Schwarzenbach a. d. Saale gefunden. Der Vertrag zur Errichtung einer Porzellanfabrik wurde in kürzester Zeit unterzeichnet und die Fabrik konnte bereits im November 1914 eröffnet werden. Erhard Fürbringer, geboren in Schirnding, wurde als kaufmännischer Direktor eingesetzt. Sein Kompagion Rudolf Wächter übernahm die Aufgaben als Technischer Direktor.

Rudolf Wächter wurde am 13. Dezember 1868 in Rauenstein geboren und war der Sohn des Töpfers Christian Theobald Wächter. Zwischen 1881 und 1885 war er als Lehrling bei der Porzellanfabrik Gebrüder Schönau in Hüttensteinach Sonneberg angestellt und sammelte später Erfahrungen in der Dekorabteilung der Porzellanfabrik Kahla in Kahla. Rudolf Wächter gründete im Jahre 1893 seinen eigenen Dekorbetrieb in Hüttensteinach. Er war Mitglied der sozialistischen Arbeiterpartei in Sonneberg. Am 27. Mai 1897 heiratete Rudolf Wächter seine Frau Fanny Hartan, geboren am 23. April 1876 in Köppelsdorf, in Sonneberg. Aufgrund seiner Zugehörigkeit zu der sozialistischen Arbeiterpartei wurde ihn durch seine Arbeiter sehr viel Respekt und Achtung entgegen gebracht. Viele seiner Arbeiter aus Hüttensteinach folgten ihn nach Kirchenlamitz und bildete eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

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