300 Jahre Meissen

300 JAHRE MYTHOS

Im Jubiläumsjahr erstrahlte die Albrechtsburg Meissen wieder im Glanz des Porzellans. Am historischen Ort erzählten einzigartige Zeugnisse von den Anstrengungen und Leistungen der heute unsichtbaren Manufaktur und gewähren faszinierende Einblicke in Geschichte und Entwicklung des Weißen Goldes. Ausgewählte Stücke der frühen Meissener Porzellane kehrten eigens zum Jubiläum zurück an den Ort ihrer Schöpfung.

Hoch über der Stadt Meißen, auf der Albrechtsburg, wurde vor 300 Jahren die erste europäische Porzellanmanufaktur gegründet. In den Mauern des Ende des 15. Jahrhunderts errichteten Schlosses begann der weltweite Siegeszug des Meissener Porzellans. 2010 feierte das Schlösserland dieses besondere Jubiläum mit einer Ausstellung. 300 Jahre Mythos Manufaktur Meissen: In der Albrechtsburg Meissen wird 1710 die erste europäische Porzellan-Manufaktur eingerichtet. An dem historischen Ort erzählen im Rahmen der Ausstellung unter dem Leitmotiv „Der Stein der Weis(s)en“ einzigartige Zeugnisse von den Anstrengungen und Leistungen der heute „unsichtbaren Manufaktur“ und gewähren faszinierende Einblicke in Geschichte und Entwicklung des „Weißen Goldes“. Auf der Suche nach dem Stein der Weisen, einer Substanz, mittels derer man unedle Metalle in Gold verwandeln könne, fand der Alchemist Johann Friedrich Böttger das Arkanum für das europäische Pendant zum chinesischen Porzellan.

Unter Zuhilfenahme der elementaren Mittel Erde, Feuer, Wasser und Luft entstand aus grobem, hartem Stein eine echte Kostbarkeit: das feine, filigrane, glänzende Porzellan. Die Ausstellung in der Albrechtsburg zeigt eindrucksvoll diesen Weg und erläutert die Entstehung und Geschichte des Porzellans und seiner Fertigung in der Albrechtsburg, wo der Mythos um das „Weiße Gold“ begann. Eigens zum Jubiläum kehren ausgewählte Stücke der frühen Meissener Porzellane zurück an den Ort ihrer Entstehung und machen die ehrwürdige Burg zu einem Schloss des Porzellans. Die Ausstellungsthemen – Experiment und Produktion: Die Albrechtsburg als erste Produktionsstätte des europäischen Porzellans. Am Ausgangsort ihrer Entwicklung spürt die Ausstellung der komplexen Produktionsgeschichte des Meissener Porzellans nach und thematisiert die wirtschaftlichen und technischen Voraussetzungen ebenso wie den Manufakturbetrieb in der Albrechtsburg.

Mit der Rückbesinnung auf ihr reiches Erbe erlebte die Manufaktur im 19. Jahrhundert einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Prunkvolle Vasen, kleine Ansichtentassen und wunderschöne Service veranschaulichen diese ereignisreiche Epoche im Meissener Porzellanschaffen. Die „unsichtbare Manufaktur. Von 1710 bis 1863 war die Albrechtsburg das wohl außergewöhnlichste Domizil Europas erster Porzellan-Manufaktur. Heute zeugt nichts mehr von den Anstrengungen, den Arbeitsbedingungen und von den künstlerischen und technischen Leistungen der ersten 153 Jahre.

Die Jubiläumsausstellung lässt die „unsichtbare Manufaktur“ in den Köpfen der Besucher wiedererstehen. Ein didaktisch abgestimmtes Arrangement aus Exponaten, multimedialen Inszenierungen, sinnlichen Erlebnissen und Interaktionen vermittelt nicht nur historische Fakten, sondern setzt sie im authentischen Umfeld auch emotional in Szene. Über eine begehbare Plattform bekommt der Besucher ein Gefühl für die Geräusche, die Gerüche und die Vibrationen, die zur Zeit der Manufaktur in der Albrechtsburg geherrscht haben. Geräusche wie das Hämmern des Pochwerks, in dem die Rohstoffe zertrümmert wurden oder die Dreh- und Schleifgeräusche bei der Formung des Porzellans werden annähernd reproduziert, um die Vorstellungskraft bei den Besuchern sinnlich zu unterstützen. Die Presslerschen Situationspläne aus dem 19. Jahrhundert gewähren einen Einblick in die Funktionszusammenhänge des Manufakturbetriebs in der Albrechtsburg sowie die baulichen Veränderungen, die die Beherbergung der Manufaktur nötig machte. Diese Pläne bilden auch die Grundlage für ein ca. 5 x 3 m großes interaktives Modell in der Mitte des Raumes.

Es umfasst die Burg selbst und die benachbarten Gebäude während der Manufakturzeit. Über verschiedene Farbigkeiten werden die Vielzahl der einzelnen Stationen der Porzellanherstellung sowie die weite Ausdehnung und Verzweigung der komplexen Gesamtanlage über das Schloss vermittelt. An einer interaktiven Medienstation werden die Besucher selbst in die Rolle Johann Friedrich Böttgers versetzt: Virtuell stehen die verschiedenen Zutaten zur Verfügung, die Böttger für die Rezeptur des Porzellans verwendete. Dabei kann jeder Besucher seine spezifische Rezeptur testen und so auf experimentelle Weise versuchen, Porzellan herzustellen. An dieser Station wird deutlich, wie präzise die Rezeptur sein muss. Die Versuche werden von einem virtuellen Laborleiter begleitet, der Tipps und Hintergründe preisgibt.

porzellanselb

Zwei Webseiten verschmelzen zu einer Seite über das weiße Gold